Der Mitläufer-Effekt: Mit Schwarmintelligenz Kunden gewinnen
Menschen orientieren sich gern bei dem was sie tun an ihren Mitmenschen. Im Bereich des Online-Marketings kann man es sich zunutze machen, dass Menschen sich dafür interessieren, was ihre Mitmenschen denken und welche Erfahrungen sie bereits gesammelt haben. In diesem Artikel wird dieser Mitläufer-Effekt beleuchtet, mit Tipps, wie Sie diesen psychologischen Effekt nutzen können, um neue Kunden im Internet zu gewinnen.
Hintergründe zum Mitläufer-Effekt
Wenn viele Menschen ein Produkt kaufen, dann entsteht auch in den anderen Menschen der Wunsch, dieses Produkt zu besitzen. Die Nachfrage nach einem Produkt oder einer Dienstleistung hängt also davon ab, wie viele Menschen es bereits erworben haben.
Das kann zum einen damit erklärt werden, dass ein Trend entsteht und Menschen ein Teil davon sein möchten. Außerdem spricht der häufige Verkauf eines Produktes für dessen gute Qualität. Wenn das Produkt nicht gut wäre, würden es nicht so viele Menschen haben wollen.
Beispiele für den Mitläufer-Effekt
IKEA ist ein erfolgreiches Unternehmen, dass viele Produkte verkauft. Trotzdem sind die Billy-Regale besonders bekannt und stehen in vielen Wohnzimmern. Diese Regale sind günstig. Deswegen können sie sich viele Menschen leisten. Anscheinend sind die Regale außerdem auch praktisch und von guter Qualität – im Verhältnis zum Preis. Das hat sich herumgesprochen, sodass für viele Menschen Billy-Regale die erste Wahl sind.
Quelle: www.ikea.com/de/de/p/billy-buecherregal-weiss-00263850/
Ein weiteres Beispiel ist die Nutzung von Messengern, wie WhatsApp. Ein Mensch allein kann WhatsApp nicht nutzen, da neben einem Sender auch ein Empfänger benötigt wird. Je mehr Menschen allerdings WhatsApp oder andere Messenger nutzen, weil sie von dem Service überzeugt sind, desto mehr Menschen fangen ebenfalls an, auf diese Kommunikationskanäle umzusteigen. Einerseits tun sie dies, weil sich z.B. die unkomplizierte Handhabung herumspricht. Andererseits könnte es sein, dass die Kommunikation ansonsten erschwert ist, wenn viele Menschen im Umfeld größtenteils über diesen Kanal miteinander in Kontakt treten und man selbst diese Art der Kommunikation nicht nutzt.
5 Tipps, wie Sie den Mitläufer-Effekt nutzen können
Den Mitläufer-Effekt können Sie strategisch in Ihr Online-Marketing einbeziehen…
1. Kundenbewertungen
In Online-Shops wie beispielsweise Amazon ist es üblich, dass Menschen Produkte anhand einer 5-Sterne-Skala bewerten können. Eine hohe Sternen-Anzahl drückt zu Zufriedenheit mit dem Produkt aus und verdeutlicht eine Weiterempfehlung.
Viele Menschen scheinen sich von Sterne-Bewertungen beeinflussen zu lassen, insbesondere wenn sie sich unsicher sind, welches Produkt sie kaufen sollen.
Aber nicht nur Produkte, sondern auch Cafés, Restaurants, Friseure und auch andere Unternehmen kann man mittlerweile im Internet bewerten. Insofern kann es sinnvoll sein, wenn Sie Ihre Kunden bitten, Sie zu bewerten und Rezensionen zu schreiben. So können sich andere potentielle Kunden davon überzeugen, dass Sie vertrauenswürdig sind und gute Arbeit leisten.
Beispiel für eine Kundenbewertung über Google:
Hier erfahren Sie noch mehr zu Kundenrezensionen…
2. Erfolgsgeschichten
Neben Kundenbewertungen können Sie auch direkt Erfolgsgeschichten von Kunden veröffentlichen. Insbesondere wenn ein Produkt oder ein Service das Leben eines Menschen verändern (im Idealfall verbessern) soll, dann können Erfolgsgeschichten sinnvoll sein.
Im Zusammenhang mit Abnehm-Programmen werden beispielsweise häufig Erfolgsgeschichten als Werbemittel gewählt. Die Kunden haben die Chance ihre Erfahrungen und Fortschritte mitzuteilen und damit andere zu motivieren. Hier ein gut umgesetztes Beispiel: www.yokebe.de/erfahrungen/
Videos dafür zu produzieren ist ein geeignetes Medium, um den potentiellen Neu-Kunden Erfolgsgeschichten bereitzustellen. Ähnlich wie Kundenbewertungen wirken Erfolgsgeschichten authentisch und fördern Vertrauen, indem gezeigt wird, dass bereits viele Menschen das Produkt oder den Service genutzt haben und damit zufrieden waren. Dadurch fühlen sich die Menschen darin bestärkt, es ebenfalls auszuprobieren.
3. Nutzerzahlen
Eine weitere Methode, um den Mitläufer-Effekt zu fördern, ist es, konkrete Nutzerzahlen anzugeben. Denn: Je mehr Menschen sich für das Unternehmen interessieren, desto besser muss es sein.
Einerseits ist das Visualisieren der Nutzerzahlen möglich, indem man die Anzahl der Follower und der Likes, aber auch das Teilen von den Inhalten, die das Unternehmen postet, sieht. Andererseits kann auch auf der Website direkt angegeben werden, wie viele Kunden nach der Nutzung des Service bereits zufrieden waren.
4. Prominente
Eine weitere Möglichkeit, um den Mitläufer-Effekt optimal zu nutzen, ist es, Prominente für Werbung zu bezahlen. Wenn ein Prominenter für ein Produkt Werbung macht, dann vertrauen insbesondere die Fans darauf, die sich von dem Prominenten angesprochen fühlen, dass es sich um ein gutes, lohnenswertes Produkt handelt.
Das Image des Prominenten wird auf das Produkt übertragen, sodass es eine gute Passung von Promi und Produkt geben sollte. Heute werden häufig Influencer beauftragt, um Produkte zu bewerben, die sie in ihren Kanälen in sozialen Netzwerken vorstellen.
Beispiel:
Das Umzugsunternehmen Movinga erhielt im Jahr 2016 den Deutschen Mittelstandspreis und konnte noch im selben Jahr den Hollywood-Star Ralf Moeller für seine Werbekampagne gewinnen.
5. Experten und Expertisen
Anstatt Prominenten ist auch möglich, Experten im Rahmen einer Werbemaßnahme zu engagieren. Außerdem ist es ebenfalls möglich, Gütesiegel und Zertifizierungen auf dem Produkt bzw. der Website anzugeben, damit den Kunden bestätigt wird, dass es sich hierbei um geprüfte Leistungen handelt. Dadurch bekommen Neukunden Sicherheit und Bestätigung für ihre Kaufabsicht.
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