Ein Marketingaufruf an alle Trainer, Berater, Coaches… Hört auf, ellenlange Texte über eure Methoden auf eurer Website zu veröffentlichen!

Ja, wir haben es auch getan, als wir unsere erste Website online genommen haben. Auf unseren Dienstleistungs-Beschreibungen zum Thema Coaching haben wir geschrieben, was wir unter Coaching verstehen, warum es eine Hilfe zur Selbsthilfe ist… sogar die allseits bekannte Metapher der Pferdekutsche haben wir genutzt. Wir haben unseren Besuchern natürlich auch den Unterschied zwischen Coaching und Beratung erklärt.

Auf unseren Seminarbeschreibungen sind wir intensiv darauf eingegangen, auf welche Art und Weise wir unsere Trainings methodisch gestalten. Dass da auch Gruppenübungen dabei sind und methodischen Abwechslung… Oh ja, wie super! 🙂 Hat man halt alles so in der eigenen Ausbildung zum Coach, zum Berater, zum Trainer und so weiter gelernt. Oh je, oh je….

Beratung

Doch seien wir mal ehrlich, wen interessiert das?

Wenn es mir persönlich nicht gut geht und ich das Bedürfnis verspüre, zu einem „Coach“ zu gehen, das Gespräch wünsche, konkrete Fragen habe, dann will ich wissen, was er oder sie für mich tun kann. Was mir ihr Coaching bringt. Mich interessiert (in den meisten Fällen im ersten Step) nicht wirklich, welche konkreten Methoden er oder sie nutzt und was er oder sie für ein Selbstverständnis hat. Das kommt ganz automatisch rüber – durch die Bilder, Texte, die Wortwahl, die Kundenstimmen und so weiter. Alle dies ist viel wichtiger als der hundertste Text, der dem Besucher den Unterschied zwischen Coaching und Beratung o.ä. vermittelt.

Ja, das mag etwas streng wirken, aber heute sind wir diesbezüglich rigoros. Nicht, dass es schadet, dies alles auf die eigene Website zu nehmen. Aber es nützt auch nicht allzu viel im Onlineverkauf. Vor allem deshalb nicht, weil die anderen wichtigen Punkte in den Texten meist völlig fehlen. Vor allem wird selten die Frage des Besuchers beantwortet, was es ihm nun konkret bringt, zu Ihnen zu kommen.

Und wir sehen uns in dieser Kritik durch folgende Studie bestätigt:

Die Zeitschrift Wirtschaft und Weiterbildung hat in Ihrer Ausgabe 02_2015 auf Seite 9 folgende Verbandsumfrage veröffentlicht:

„Kunden unterscheiden Coaching und Training nicht. Coaching oder Training? Die Mehrheit der Coachs und Trainer glaubt, dass ihre Auftraggeber zwischen beidem nicht  unterscheiden können. Das zeigt eine Umfrage, die der Deutsche Verband für Coaching und Training (DVCT) unter 228 seiner Mitglieder – Trainer und Coachs – durchgeführt hat. Ganze 72 % der Coachs und 50 % der Trainer trauen ihren Kunden diese Unterscheidung nicht zu.“

Vielleicht führt diese (wohl berechtigt) Unterstellung dazu, dass viele Kollegen auf ihren Webseiten ihren Kunden diesen Unterschied nun unbedingt verdeutlichen wollen.

Doch unsere Vermutung ist, dass den Kunden dieser Unterschied im ersten Schritt völlig egal ist. Sie haben ein Problem und suchen eine Lösung – und dann erst kommen die Methoden.

Wir wollen Sie daher einladen, Ihre Webtexte einmal kritisch zu prüfen. Versuchen Sie einmal bewusst, aus Ihrer Kundensicht Ihre Webtexte zu lesen. Was würde Ihr Coaching-Klient oder Ihr typischer Seminarteilnehmer oder Auftraggeber dazu sagen? Was würde er für Worte dafür verwenden? Was hat er für Fragen? Für Probleme? Für Ängste? Für Sorgen? Was wünscht er sich? Wo steht er?

Greifen Sie dies in Ihren Text auf???

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