Die 4 Trends im Online Marketing 2017

Die technischen Möglichkeiten scheinen heutzutage beinah unendlich zu sein. In den letzten Jahren sind so viele Innovationen entwickelt worden, dass man über den Fortschritt nur staunen kann.

Doch vergleichsweise langsam erfolgt die Integration der Neuentwicklungen in die Nutzung und das Kaufverhalten von Kunden. Es muss zunächst das Potenzial der Innovation erkundet und schließlich dem Kunden auch irgendwie zugänglich gemacht werden.

Aus diesem Grund stellen wir Ihnen heute 4 Trends aus dem Online Marketing vor, die sich um neue Technologien bzw. um eine neue Nutzung von Technologien drehen, von denen Sie wahrscheinlich schon in den letzten Jahren gehört haben könnten.

Allerdings beginnen diese erst heute langsam auch im Online Marketing-Bereich anzukommen. Die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig und erfordern kreative und neue Ansatzpunkte, um sich der wandelnden Gesellschaft und damit künftigen Kunden anpassen zu können.

1. Virtual/Augmented Reality (VR/AR)

Sowohl die Virtual als auch die Augemented Reality (virtuelle bzw. erweiterte Realität) haben gerade im letzten Jahr ihren Durchbruch in der kommerziellen Nutzung auf speziellen Gebieten erfahren dürfen. Diese Bereiche lagen anfangs eher in die Spiele-Industrie, breiten sich nun allerdings stetig auch auf anderen Kreise aus.

Die Brillen für virtuelle Realitäten wurden für die breite Masse zugänglich gemacht, unter anderem von Sony für die Playstation VR oder von Oculus Rift.

Das Besondere an dieser Technik ist, dass sie eine virtuelle Umgebung so darstellt, dass sie vom Nutzer als Realität wahrgenommen werden kann. Dabei wird dem Nutzer entweder nur eine Brillen-Konstruktion fest auf den Kopf gesetzt, oder eine Kombination aus Brille und Kopfhörer.

Es gibt auch schon einige Spiele, die sich anhand der VR spielen lassen, wie beispielsweise Klettersimulationen (die im Übrigen nach 2 Minuten so real wirken, dass man beim herunterschauen Herzrasen bekommt, obwohl man mit beiden Füßen fest auf dem Boden steht).

Hier mal ein erstes Beispiel, was bereits ohne VR-Brille beeindruckend ist:

Allerdings können auch Künstler und Architekten beispielsweise die virtuelle Realität nutzen um schneller im dreidimensionalen Raum entwerfen und arbeiten zu können. Das gesamte Potenzial ist allerdings noch nicht abzusehen, da die Technologie vergleichsweise noch in den Kinderschuhen steckt.

Für das Marketing und ganz speziell das Online Marketing liegen die Möglichkeiten bis jetzt bei virtuellen Rundgängen oder Shopping-Touren.

Hier ein beeindruckendes Beispiel, wohin Trends im Online Marketing gehen werden:

Klicken Sie auf diesen Link, um den Rundgang auszuprobieren: www.durchdiestadt.de/touren/Dresden/Altstadt/dresdner_piano_salon/#p=scene_sc20

Hier ein weiteres Beispiel – in dem Fall eine Zahnarztpraxis:

Trends Online Marketing 2

Klicken Sie auf diesen Link, um den Rundgang auszuprobieren: www.pano-line.de/galerie360/virtuelle-touren/tour_zahnarzt_ladewig/zahnarzt_ladewig.html

Meetings sind ebenfalls über VR möglich.

Bei der Augmented Reality handelt es sich nur um eine Art Erweiterung der Realität, während es sich bei der VR um den Ersatz einer Realität handelte. Computer-Technologien können anhand von Zusatzinformationen die Wahrnehmung des Nutzers ergänzen – meist werden visuelle Darstellungen in Form von Bilden oder Videos ergänzt, eingeblendet oder überlagert.

Ein Beispiel, wo Sie dies vermutlich bereits gesehen haben: Bei Übertragungen von Fußballspielen wird das reale Bild erweiterte, in dem zum Beispiel Spielinformationen grafisch eingeblendet werden. So werden beispielswese bei Freistößen Entfernungen mit Pfeilen und Kreisen dargestellt. Mehr zur „erweiterten Realität“ finden Sie hier auf Wikipedia.

Ein weiteres, bekanntes Beispiel hierfür ist das im letzten Jahr herausgebrachte Smartphone-Spiel „Pokémon Go“. Es bedient sich der AR indem die weltbekannten „Taschenmonster“ auf Straßen, Plätzen, der eigenen Wohnung und allen sonst möglichen Orten auftauchen und man sie in der App durch die Handykamera beobachten und fangen kann.

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Das Potenzial für Online Marketing ist hierbei sehr hoch, da die wichtigste Voraussetzung (der Besitz eines Smartphones) heutzutage schon vielerorts dem Standard entspricht. Beispielsweise könnte bewegte Werbung auf gesonderten Werbeflächen erscheinen, die nur durch die Handy-Kamera sichtbar wäre, die allerdings auch ganz an den Besitzer des Smartphones angepasst ist; eine Art individualisierte Werbung.

2. Video und Live-Streaming

Videos werden besonders auch in den sozialen Medien immer beliebter. Wo vor 2-3 Jahren noch hauptsächlich Bilder und Textbeiträge geliket und geteilt wurden, werden es heute hauptsächlich Videos. Das ist unter anderem der höheren Rechen- und Übertragungsleistung der technischen Endgeräte (Smartphones und Tablets) zu verdanken, sowie der zunehmenden Schnelligkeit des Internets. Dieser Video-Trend wird sich in den kommenden Jahren noch stärker ausbauen.

Was allerdings seit letztem Jahr noch hinzukommt ist die Nutzung von Live-Streaming in sozialen Medien, also die zeitgleiche Übertragung von einem einzelnen Gerät über das soziale Netzwerk an alle, die zuschauen wollen.

Facebook hat sich in diesem Bereich stark durchgesetzt:

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Hier gelangen Sie direkt zum Tool: www.apps.facebook.com/livestream

Doch die Konkurrenz zieht schnell hinterher. YouTube bietet ebenfalls einen solchen Dienst an:

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Eine Anleitung dazu finden Sie hier: www.support.google.com/youtube/topic/2853712?hl=de&ref_topic=4355169

Ebenso bietet auch Twitter Live Streaming an mit der Periscope-App.

Das Live-Streaming bietet unter anderem Betrieben die Gelegenheit, ihre Produktionsstätten zu PR-Zwecken zu zeigen und Frage-Runden mit Fans und Interessierten durchzuführen. Der Zuschauer wird direkt involviert und kann sofort anhand von Zeichen oder Kommentaren seine Zustimmung oder Ablehnung ausdrücken oder auch einfach nur Fragen stellen. Sie erhalten sofort Feedback von Ihren Zuschauern, ob denen etwas gefällt oder nicht. Einige Unternehmen nutzen diese Technik heute schon als kostenlose Werbeaktion.

3. Native Advertising

Native Advertising ist (einfach ausgedrückt) Werbung, die nicht als solche vom Zuschauer erkannt werden soll und ist damit gestern wie heute ein wichtiger Trend im Online Marketing.

Sie wird meist so in die Website integriert, dass sie sich nicht auffällig hervorhebt, wie es herkömmliche Werbung immer versucht hat. Die Werbe-Industrie greift seit Längerem immer häufiger zu solchen Maßnahmen, da Werbung aufgrund von AdBlockern gar nicht mehr gezeigt wird, oder aber von Nutzern generell ignoriert und als negativ und störend empfunden wird. In jedem Fall wird es immer schwerer, Daten von Nutzern zu sammeln und zu Werbezwecken zu nutzen.

Ein Vorläufer des Native Advertising war das Product Placement („Produktplatzierung“). Firmen haben dafür bezahlt, dass besonders ihre Produkte in Filmen und Serien gezeigt wurden. Das Produkt wird also in den Inhalt eingegliedert.

Beim Native Advertising hingegen, gehen Produkt und Inhalt ineinander über. Dementsprechend fließend sind die Grenzen zwischen Werbung und Inhalten geworden, was rechtlich und ethisch eher bedenklich ist. Es wird auch häufig in diesem Zusammenhang von „Schleichwerbung“ gesprochen. Trotzdem sehen wir eine Tendenz zu einer weiterhin stärkeren Nutzung von Native Advertising in den kommenden Jahren im Bereich des Online Marketings.

Ein typisches Beispiel dafür sind die immer mehr werdenden Blogger und YouTube-Stars, die sich Mode, Beauty und Lifestyle auf die Kappe geschrieben haben. Sie verbinden gekonnt und mit einer riesen Nachfrage bei jungen Nutzern Content und Werbung. Das macht sie natürlich für große Konzerne attraktiv, um hierüber die eigene Zielgruppe zu erreichen.

Hier 5 Video-Beispiele – manche von unseren Bloglesern tauchen mit diesen 5 Videos vermutlich eher in die aktuelle Freizeit-Welt Ihrer Kinder ein 🙂

4. Chatbots

Chatbots sind eine Art Vorform von künstlicher Intelligenz. Die Bots („Roboter“) kommunizieren mit den Kunden und sammeln so Daten von ihnen, um sie schließlich abzuspeichern und später neu verwenden zu können. Diese Kommunikation kann via Textnachricht oder Sprachnachricht erfolgen.

Den Fall der Textnachricht sieht man schon seit mehreren Jahren auf unterschiedlichsten Websites. Es ploppt nach einer gewissen Zeit ein Fenster auf und ein Assistent fragt Sie, ob Sie Hilfe benötigen oder gerne Tipps erhalten möchten.

Auch die Sprachassistenten an sich sind keine Neuheit mehr, da Apple bereits vor 6 Jahren die freundlichen Helferstimme „Siri“ in das iPhone integrierte. Inzwischen haben aber auch andere große Firmen das Potenzial der sogenannten „Voice Search“ („Stimmensuche“) erkannt und eigene Sprachassistenten entwickelt, wie Cortana von Microsoft und Alexa von Amazon. Auch Google hat eine eigene Spracherkennung, die der Nutzer schon seit einigen Jahren anwenden kann.

Der Sinn oder auch die Veränderung dieser Assistenten soll folgender sein:

Sie geben dem Nutzer eher Antworten, statt ihnen eine Reihe an Suchergebnissen vorzulegen aus denen der Nutzer selbst die Passende sucht. Die Sprachsuche birgt somit einen höheren Grad an Automatisierung auf Seiten der Technik. Dementsprechend müssen entweder die Anfragen intelligent formuliert sein, oder die Technologie muss sich individuell an jeden Nutzer anpassen können, um den Sinn hinter dessen Anfrage erkennen zu können.

Deshalb muss zusätzlich zur Spracherkennung auch eine Veränderung in der Suchmaschinenoptimierung erfolgen. Spezialisten auf diesen Gebieten müssen sich verstärkt die Frage stellen: Wie formulieren Nutzer ihre Suchanfragen verbal? Meist suchen sie via Frage, also wäre es logischerweise das effektivste, Überschriften künftig als Fragen zu formulieren.

Dieses Beispiel soll verdeutlichen, dass sich in Reaktion auf die Nutzung neuer Technologien auch das Nutzverhalten ändert.

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