Karin Wess im Interview: Das eigene Business als Herzensthema, und zwar halbtags!

In unserem heutigen Interview sprechen wir mit der Unternehmerin Karin Wess aus Österreich. Sie arbeitet neben ihrem Job als „Mama“ mit Unternehmerinnen an Ideen und Konzepten für ein erfülltes, glückliches Leben und Business.

Statt Leistungsübersicht schreibt Sie „Arbeite mit mir“. Statt Referenzen finden sich „Ergebnisse“ auf Ihrer Website. Ihre „Über mich“-Seite ist eine „Über Dich“-Seite.

Unter diesen spannenden Vorzeichen ist sie uns im Netz aufgefallen. Wir hatten sofort Lust, ihr ein paar Fragen zu ihrem Weg als Unternehmerin mit allen Höhen und Tiefen zu stellen.

Karin Wess

Danke Frau Wess, dass Sie sofort zugesagt und ebenso Lust auf dieses Interview hatten! 🙂

Vielen lieben Dank für die Anfrage. Ich freue ich immer, wenn ich neue Menschen kennen lernen darf.

Bitte stellen Sie sich doch unseren Bloglesern kurz vor, was Sie so machen, wie lange…

Ich bin Bloggerin, Unternehmerin, Mentorin. Ich liebe es, Menschen zu inspirieren und zu begeistern – für sich selbst und ihre Ideen. Ich zeige gerne Wege und Möglichkeiten und habe daraus im März 2013 mein aktuelles Business aufgebaut. „Aktuell“ deswegen, weil ich schon seit rund 20 Jahren immer wieder nebenberuflich selbständig war. Ich hatte immer schon ein zweites Standbein. Es war für mich schon in jungen Jahren klar, dass es noch mehr geben muss, außer den „normalen“ Jobs. Keine Ahnung warum, aber ich wollte immer schon mehr als einen vermeintlich sicheren Job. Selbständigkeit ja oder nein war für mich niemals die Frage im eigentlichen Sinne – sondern nur wann. Und genau darauf habe ich immer hingearbeitet. Der Mut für den finalen Schritt hat halt lange gefehlt.

Sie sind im „Nebenberuf“ Mama. Wie gestaltet sich Ihr Alltag zwischen Kindern und Onlinebusiness?

Wenn beides gleichzeitig sein soll – recht chaotisch und es gibt Frust auf beiden Seiten: Bei mir, weil ich nichts erledigt bekomme und bei meiner Tochter, weil ich zwar da bin, aber nicht bei ihr. Daher nutze ich meine Zeit aktiv, wenn sie im Kindergarten ist (bzw. ab Herbst in der Schule). Ich habe gelernt, mich auf die wirklich relevanten Aufgaben zu fokussieren, kann sehr produktiv arbeiten und regelmäßig in zwei Stunden mehr schaffen, als andere an einem Tag. Deswegen bezeichne ich mich gern als Halbtags-Unternehmerin. Denn die eine Hälfte des Tages gehört meinem Business, die andere meiner Tochter. Und ich habe es sehr schätzen gelernt, ein tolles Team um mich zu haben, das mich mit vielen Dingen unterstützt. Da das auch finanziell nicht von Anfang an möglich war, hieß es einfach „Ärmel hoch und durch“ – aber so ist das eben, wenn man ein Unternehmen aufbaut. Denn mir war klar, ich wollte ein Business VON dem ich sehr gut leben kann. Nicht eins, FÜR das ich lebe.

Sie schreiben viel von Spaß, Erfolg und Leidenschaft im Business. Das wollen auch viele unserer Leser und Kunden. Nicht alle finden den richtigen Weg. Wie haben Sie Ihr Herzensthema gefunden?

Ich habe viel probiert. Sehr viel! War mit einigem sehr erfolgreich, bin mit anderem auf die Nase gefallen. Es war erst Ende 2012 als ich Meins wirklich gefunden hatte. Dabei hatte ich mich gar nicht bewusst auf die Suche nach meiner Leidenschaft oder meiner Passion gemacht. Es entstand einfach aus dem damals aktuellen Frust. Ich war schon ein paar Jahre Vollzeit selbständig, aber total unglücklich mit dem, was ich tat. Also habe mir ganz banal notiert, was ich schon immer gern gemacht habe und was mir am meisten Spaß macht. Ich habe Freunde gefragt, was sie an mir schätzen und hab ein wenig analysiert, welche Fragen sie mir immer wieder stellten. Schnell war klar: es geht um Marketing & Motivation. Ich war sofort Feuer und Flamme weil es ja letztendlich genau das war, was ich schon gefühlt mein Leben lang tat. Denn ich hatte, solange ich denken kann, schon immer zahlreiche Ideen, wie man etwas verkauft und bekannt machen und wie man seine Idee „groß rausbringen“ und damit erfolgreich werden kann. Nachdem mir das zum ersten Mal bewusst wurde, war das Geschäftsmodell dazu rasch gefunden.

Warum haben Sie sich eigentlich auf Frauen als Zielgruppe spezialisiert?

Weil ich gemerkt habe, dass wir Frauen anders ticken, wenn es ums Business geht. Wir gehen nicht einfach drauf los und machen mal. Wir analysieren, wir checken, wir fragen – vor allem unser Umfeld gefühlte 1000 Mal und tun uns oftmals schwer damit, uns selbst als Nummer 1 zu sehen. Ich hab doch selbst mindestens 100 Business-Ideen in Schubladen verstauben lassen anstatt den Mut zu finden, sie einfach umzusetzen und zu probieren. Immer war da dieses „Bin ich schon gut genug?“, „Was werden die anderen sagen?“ und „Kann ICH das wirklich?“. Weil ich selbst weiß wie es ist, sich nicht zu trauen sein Ding durchzuziehen, wie es ist, wenn das Umfeld plötzlich nicht versteht, warum man mehr möchte, warum die eigenen Träume so viel größer sind als die der meisten anderen – deswegen spreche ich Frauen an, um ihnen zu zeigen, dass es geht und wie es gehen kann; auch als Mutter.

„Authentisches Marketing“ ist ein Begriff, den Sie gern verwenden und den wir selbst richtig gut finden. Wir erleben es aber häufig, dass Selbständige Ihre Vision beruflich leben möchten, sich einige Zeit auf Wege der Selbstfindung und auch Spiritualität begeben und dann „zurück“ kommen und der Überzeugung sind: nun geht alles von allein, die Kunden finden mich. Dieser Spagat zwischen Leidenschaft und Vision, aber auch manchmal harter Arbeit im Marketing, Disziplin, das Einstecken von Niederlagen, Dran-bleiben, pragmatische Wege gehen… Das ist dann manchmal ein schwierigeres Thema. Wie sehen Sie das?

Authentisch zu sein ist für mich das Um und Auf. Ich war es viel zu lange nicht – habe gemacht, was Erfolg versprach und nicht, was sich für mich nach Alignment anfühlte. Ich beginne heute meinen Tag indem ich mich mit meiner Vision und meinen Zielen beschäftige – in meinem Journaling. Das ist kein Tagebuch-Schreiben, sondern aktive Mindset-Arbeit. Und darin stecken gleich zwei Begriffe, die für mich unumgänglich sind, wenn man mit seinem Business erfolgreich sein will: Mindset und Arbeit. Denn nur vom Manifestieren, Wünschen und Planen ist noch keiner ans Ziel gekommen. Nur vom Arbeiten aber auch nicht. Das zielgerichtete Tun ist für mich entscheidend. Ganz klar zu sehen und zu fühlen, warum ich etwas tue und dann entsprechend zu handeln, das ist für mich der Weg zum Erfolg. Durch das tägliche Hinschauen passiert es auch nicht so leicht, von einem Rückschlag komplett aus der Bahn geworfen zu werden. Denn wenn ich weiß, WARUM ich etwas tue, gibt es ohnedies kein Bremsen. Dann sucht man höchstens neue Wege um sich zu verbessern oder auf eine andere Art ans Ziel zu kommen. Aber genau da trennt sich die Spreu vom Weizen, denn aufzugeben ist immer leichter als dranzubleiben. Nicht jeder ist zum Unternehmer geboren oder geschaffen. Es ist nun mal nicht jeder bereit, dementsprechend viel Einsatz zu bringen. Und das ist vollkommen ok! Nur zu wissen, wie es gehen kann reicht nicht. Man muss auch täglich daran arbeiten. Das heißt nicht, dass es schwer ist, das heißt nicht, dass man 80 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten „muss“, aber es heißt, vollkommen committet für den eigenen Erfolg zu sein.

Zum Schluss würden wir uns freuen über einen kurzen Erfahrungsbericht zur Kundengewinnung im Internet. Was hat bei Ihnen schlecht funktioniert? Mit welcher Strategie, Methode oder Aktion haben Sie besonders gute Erfahrung gemacht?

Schlecht hat es für mich immer dann funktioniert, wenn ich etwas gemacht habe, nur um damit mehr oder weniger schnell Geld zu verdienen. Denn Menschen kaufen immer – auch im Internet – von Menschen! Oftmals braucht es Vertrauen, Kontinuität und Zeit. Ein Online-Business, wie jedes andere Business auch, ist keine Eintagsfliege.

Sehr gute Erfahrungen habe ich mit Challenges gemacht. Ich war eine der ersten, die sie im deutschsprachigen Raum gezielt als Marketinginstrument eingesetzt hat. Und da man heute fast überall 21-Tage-Challenges sieht, spricht das wohl für sich. Wer hier das richtige Thema für seine Zielgruppe findet, kann sich sehr schnell ausgezeichnet positionieren und rasant seine Community aufbauen.

Zudem habe immer wieder sehr gute Erfahrungen mit Facebook-Ads und Webinaren gemacht. Beides zum Aufbau meiner Newsletter-Liste. Je wertvoller und besser die Inhalte sind, die man hier zur Verfügung stellt, umso besser letztendlich auch die Kunden, die auf Grund dessen kaufen.

Vielen Dank für das Interview!

Über Karen Wess:

Karin Wess hilft Online-Unternehmerinnen dabei, mehr Spaß und Erfolg in ihrem Business zu haben – mit dem richtigen Mindset, einer authentischen Positionierung, Strategie und vor allem: Leichtigkeit. Karin ist Marketing-Profi, Thought Leader und ansteckende Macherin.

0 Antworten

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert